In der Saison 1984/1985 begann ich selbst bei den Minis. In meiner Jugendzeit haben mich viele verschiedene Trainer geprägt. Vor allem Margarete Schrapp, die immer wieder meine Mannschaft als Trainerin übernahm.
Als 1994 -1997 Hilfe bei den Minis gebraucht wurde, war ich als Jugendliche zunächst Co-Trainerin und später Trainerin. Mir hat der Kinderhandball immer viel Spaß gemacht, allerdings ließ sich das Training langfristig nicht mehr mit meinem auswärtigen Studium vereinbaren. Das eigene Mannschaftspiel und -training waren schon schwierig mit den Präsenzzeiten an der Uni zu koordinieren. Nach meinem Abschluss konzentrierte ich mich zunächst auf mein eigenes Handballspiel bei den Aktiven und wollte auch beruflich Fuß fassen.
Als meine älteste Tochter in der Saison bei einem meiner Spiele auf die Idee kam, selbst Handball spielen zu wollen und zur Saison 2011/12 bei den Minis rund um Stefan Fischer startete, zeigte sich auch hier Unterstützungsbedarf, so dass ich kurzerhand als Co-Trainerin einstieg. Bis zum vorzeitigen Saisonende 2020 war ich Trainerin der Minis und der F-Jugend und kann mit Stolz sagen, dass viele Kinder, die wir in der Altersklasse 5-8 Jahre für den Handball begeistern konnten, immer noch dabei sind. Bei zwei Familien habe ich sogar alle 3 bzw. 4 Kinder der Familie trainiert und auch meine eigenen Mädels fingen bei Mama mit Handball an und teilen meine Leidenschaft. Viele Erfolge konnten wir mit den Kindern in dieser Zeit feiern, u.a. das Einlaufen bei den Rhein-Neckar-Löwen, den 2. Platz auf dem Turnier in Brenz und im Folgejahr sogar den Turniersieg. Ich denke, ich kann für alle Beteiligten sagen, dass die Sommerturniere, bei denen die Kinder zum Abschluss die Trainer mit Wasserpistolen nassspritzen und der traditionelle Saisonabschluss im SSV-Bad Highlights darstellen, die keiner so schnell vergessen wird.
Leider konnte ich mich durch die Corona-Zwangspause nicht bei allen Kindern persönlich verabschieden, aber alle erhielten noch ein kleines Abschiedsgeschenk mit einer Erinnerung an die gemeinsame Zeit und persönlichen Zeilen, die sie ermutigen sollen, weiter am Ball zu bleiben.
Ein ganz besonderer Abschluss bei der F-Jugend für mich persönlich war der Spieltag in eigener Halle in diesem Jahr, bei dem die Jungs, die ich selbst vor einigen Jahren als Minis trainiert habe und nun schon in der B-Jugend spielen, selbst soziales Engagement beweisen und die Spiele der aktuellen F-Jugend und Minis als Schiedsrichter leiteten. Ich freue mich, dass wir mit dem Vorleben, was Vereinsleben ausmacht, nun auch den Nachwuchs fürs Ehrenamt begeistern können.
Mit der Saison 2019/2020 habe ich selbst nach etwas über 34 Jahren meine aktive Laufbahn beendet und die Frauen II als Trainerin übernommen. Was zunächst als Not- und Übergangslösung gedacht war, mündet nun in eine zweite Saison, die hoffentlich wie geplant Mitte Oktober starten kann. Parallel zwei Mannschaften zu betreuen, war neben beruflichen und privaten Verpflichtungen, nicht immer ganz einfach. Ich möchte mich deshalb auch ganz besonders bei meinen Co-Trainerinnen in den jeweiligen Mannschaften – Sabine Bodmer (F-Jugend), Alexandra Vogel (Co-Trainer Frauen II) und Susie Kräuter (Torwarttrainer Frauen II) – bedanken für ihren Rückhalt. Ich freue mich, dass mit Timo Frank in der F-Jugend ein Co-Trainer für Sabine Bodmer gefunden wurde. Ich wünsche den Beiden viel Erfolg und viel Freude mit ihrer Mannschaft!
Der Wechsel von der F-Jugend zu den Aktiven gestaltete sich als komplikationslos. Die Unterschiede liegen selbstverständlich im Spielverständnis und den technischen und koordinativen Fertigkeiten sowie im Zusammenspiel. Auch hier durfte ich didaktisch noch hinzulernen, besuchte Fortbildungen und bin nun auch der Fachliteratur kundig. Die Gemeinsamkeiten – der Mannschaftszusammenhalt und das Vertreten von sozialen Werten, sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Umgang mit Niederlagen und Unstimmigkeiten, sind jedoch Gemeinsamkeiten in allen Altersklassen.
Ich möchte mich in diesem Rahmen für die Unterstützung der Eltern und ihr Vertrauen in mich und meine Trainerkollegen der SG Ulm & Wiblingen in den vergangenen Jahren bedanken und werde gespannt und voller Stolz die weitere Entwicklung der Kinder verfolgen. Der Abteilung wünsche ich, dass trotz der wachsenden Größe der familiäre Gedanke erhalten bleibt und mit Erfolgen belohnt wird.
Graziella Häußler